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Date: Fri, 1 Jul 2005 09:39:06 +0200
From: "Zeno R.R. Davatz" <zdavatz@ywesee.com>
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Subject: Pressemitteilung - 31-0178: Die WEKO ?ISO-8859-1?Q?eröffnet?
 die Untersuchung gegen die Documed AG
Message-ID: <20050701093906.1c224799@localhost>
Organization: ywesee GmbH
Mime-Version: 1.0
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Content-Transfer-Encoding: quoted-printable

Sehr geehrte Damen und Herren

Es ist soweit. Die Schweizerische Wettbewerbskommission eröffnet die
Untersuchung gegen die Documed AG betreffend Daten und Software im
schweizerischen Gesundheitswesen.

http://www.ywesee.com/uploads/Main/von_WEKO_30.6.2005.pdf

Dies ist eine Genugtuung für einen 4 jährigen Kampf gegen Monopolstellungen im
Schweizerischen Gesundheitswesen im speziellen aber gegen Firmen die gezielt und
absichtlich 1) den Staat versuchen zu verarschen und 2) amtlich geforderte
Datensammlungen versuchen urheberrechtlich zu schützen und in einen
proprietären Standard einzuschliessen.

Es ist von grosser Bedeutung für das Schweizerische Gesundheitswesen, dass man
proprietäre Standards als Dinosaurier deklariert. Dinosaurier sind ausgestorben.
Proprietäre Standards verhindern den Wettbewerb und ermöglichen ein
Vendor-Lockin. Die allermeisten Datenbanken im CH-Gesundheitswesen beruhen auf
proprietären Standards. Ein funktionierendes Gesundheitswesen braucht offene
Standards.

Die Politiker müssen begreifen, dass amtlich geforderte Datensammlungen im
Dienstleistungszeitalter mit irgendeiner Rohware verglichen werden kann. Rohware
kann man veredeln und sehr wertvolle Dienstleistungen daraus machen.

Amtlich geforderte Datensammlungen gehören nicht in die Hände von einer Firma
ohne dass man zuerst den offenen Datenstandard definiert und die
datentechnischen Exportbedingungen festlegt. Ich spreche vom TARMED,
Arzneimittelkompendium, Schweizerisches Ärzteverzeichis, EAN-Code Sammlung
gemäss dem Heilmittelgesetz (der EAN-Code von Apotheken, Spitälern, Drogerien,
Pharmafirmen, Ärzten) etc. Dies sind alles Datensammlungen, welche amtlich
gefodert sind (sprich es gibt ein Gesetz dafür). Für diese Datensammlungen
müssen offene Standards definiert werden!

Als Beispiel nenne ich Ihnen Norwegen. In Norwegen wird in Kürze die
Kommunikation mit der Regierung in proprietären Datenstandards nicht mehr
erlaubt sein:

  http://www.andwest.com/blojsom/blog/tatle/agenda/2005/06/27/Norwegian_Minis
ter_Proprietary_Standards_No_Longer_Acceptable_in_Communication_with_Govern
ment.html

Firmen mit grossen Datensammlungen üben sich im Bundling von Leistungen und
können somit exorbitante Preise verlangen und junge, innovative Firmen in den
Boden stampfen weil sie sich weigern nur einen Teil der Daten zur Verfügung zu
stellen. Genau gleich wie Softwarebundling in der Softwareindustrie. Ich nenne
das Dinosaurierstrategie.

Mit Gruss aus Zürich
Zeno Davatz

PS: Als kleines Beispiel zur allgemeinen Farce des Tages folgendes: Wie erwähnt 
gibt es in der Schweiz ein Gesetz das besagt, dass die EAN-Codes von Spitälern,
Apotheken, Drogerien, Ärzten etc. in einer Datenbank gesammelt werden m
üssen. Es gibt eine Firma die dies tut und mit einem Satz stolz darauf verweist, dass
es die offizielle Datensammlung vom BAG ist. Im nächsten Satz verweist die Firma
darauf, dass diese Daten Urheberrechtlich geschützt sind. Das geht nicht. So
werden sehr schnell Monopolstellungen geschaffen.

PPS: Offene Standards fördern den Wettbewerb.

Mit freundlichen Grüssen / best regards

Zeno Davatz
Verkauf & Akquisition

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